Marktl. Wer sammelt, freut sich normalerweise über viel Ausbeute. An „Sammelgut“ fehlte es nicht bei der Müllsammelaktion der Grundschulkinder im Gemeindegebiet. Im Rahmen eines Projekttages waren am Freitag rund 100 Kinder der fünf Grundschulklassen in Begleitung von Lehrkräften und Eltern unterwegs und füllten ihre Eimer mit Greifzangen mit allem, was gedankenlose Zeitgenossen so in die Landschaft werfen. In Gruppen aufgeteilt säuberten sie einen großen Bereich vom Innhornweg und Inndamm im Westen bis zum Bahnhof im Osten.
Die fleißigen Sammler mit Lehrkräften, Begleitern, dem Bürgermeister sowie den Vertretern der Entsorgungsfirma und der Plogging-Gruppe. Im Vordergrund sind einige der gebastelten „Müll-Roboter“ zu sehen. −F.: Kleiner
Die Initiative zum Aktionstag war vom Liedermacher Erik Bönisch ausgegangen, der die Kinder
musikalisch einstimmte und zum Abschluss zum Mitsingen der „Müllsongs“ animierte. Bürgermeister Benedikt Dittmann organisierte ein Müllauto von Wallisch&Strasser und freute sich, dass die Entsorgungsfirma bei einem Anruf sofort zusagte und den Wagen kostenlos schicken wollte. Die Kinder sammelten mit Begeisterung und selbst zeitweiser Regen hielt sie nicht davon ab, ihren Beitrag für eine saubere Natur und Umwelt zu leisten. Sie konnten sich gar nicht genug wundern, was die Leute alles wegwerfen: z. B. Flaschen, Dosen, Schuhe, Pizzakartons und andere Verpackungen, ein Drucker-Toner, ein Kettcar-Reifen und zahllose Zigarettenkippen. So hatte die Aktion auch einen erzieherischen Wert, weil selbst die Jüngsten versicherten: „Das würde ich niemals tun.“ Ein Mädchen hat aber auch eine alte Münze gefunden.
Für die fleißigen Sammler spendierte der Schulförderverein zum Abschluss Wurst- oder Käsesemmel und Getränke. Der Bürgermeister versprach ihnen auch noch Eis und dankte allen Beteiligten. Lobesworte kamen auch von Schulleiterin Doris Orsan, Erik Bönisch sowie Roland Scherer von der Plogging-Gruppe Mühldorf. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur den Wohlstandsmüll zu sammeln, sondern auch in Zusammenarbeit mit Ämtern, Schulen und Unternehmen durch Aufklärung zur Müllvermeidung beizutragen. Die Gruppe hat auch die Sammeleimer und die Greifarme gestellt. Der Mitarbeiter der Entsorgungsfirma gab Einblick in den Ablauf einer geordneten Abfallentsorgung.
Im Vorfeld hatten die Schüler schon Bilder gemalt sowie Collagen und aufwendige Roboter aus Abfall gebastelt. Die Aktion wurde auch von der Bevölkerung anerkannt. So bekam eine Gruppe eine Tüte Gummibären, eine andere eine spontane Spende für die Schulkasse.
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